Es handelt sich hierbei um längst vergessene Geschichte und um diese zu bewahren nenne ich weder Orte noch Regionen.
Die Fotos zeigen einen ehemaligen Kalksteinbruch in den französischen Wäldern der Frontlinien des „großen“ Krieges 1914-18. In diesen suchten situationsbedingt im Wechsel französische, deutsche, englische und amerikanische Soldaten Schutz vor Wetter, Bomben und schweren Angriffen. Auch wurden diese genutzt um Munition und Ausrüstung zu lagern, Verwundete zu versorgen und Angriffe zu planen.
Aufgrund der Existenz dieser zahlreichen unterirdischen Steinbrüche in dieser Region wurden diese teils wie kleine Städte organisiert und verwaltet. Es befinden sich darin Wohnheime für die Truppe, Zimmer für Offiziere, Küchen, Sanitäranlagen sowie verschiedene Bereiche für Rettungs- oder Kommandoposten.
Zwischen 1914 bis 1917 wurde dieser Steinbruch von französischen Soldaten „bewohnt“. Soldaten des 72ten Infanterieregiments die auch den Ausbau zur Unterkunft vorgenommen haben. Offiziere kamen dabei in den Genuss der komfortableren Lager mit Türen, Fenster und Kaminen, während der gewöhnliche Soldat in den grossen Galerien zu dutzend auf Strohmatten lagern musste. Die Lebensbedingungen in diesen kalten und nassen Galerien waren dermassen gesundheitsgefährdend, dass zu den unvermeidlichen Krankheiten auch noch die Anwesenheit von Ratten für Gefahren sorgte. Hauptsächlich diente dieser Steinbruch in den Kämpfen 1914-1918 als Rückzugspunkt für Verletzte und für Munitionsnachschub. Sichtbar sind noch die steinernen Einrichtungen, die unterirdische Kapelle, ein Wasserreservoir, zahlreiche steinerne Bildnisse und Skulpturen, Reste einer Treppe sowie der ehemalige Hof. Während der militärischen Bestzung erledigten die untergekommenen Soldaten normale tägliche Aufgaben, manche betätigten sich auch zur Ablenkung als Bildhauer an den Wänden.