Festung Mercy / Freiherr von der Goltz

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Die Feste Freiherr von der Goltz wurde im Jahre 1907 begonnen und wurde zunächst Feste Mercy genannt. Erst 1911 taufte man das Festungswerk um. Es befindet sich auf dem rechten Moselufer und stellt den letzten und somit modernsten Typ aller Festen um Metz dar. Obwohl das Bauvorhaben noch nicht abgeschlossen war, wurde es 1916 aufgrund der Kriegsereignisse im 1. Weltkrieg abgebrochen. Diese besonders ausgedehnte Feste befindet sich im Südosten von Metz und besteht aus drei selbständigen Gruppen, die alle über unterirdische Hohlgänge miteinander verbunden sind.

Der Stützpunkt Ars-Laquenexy besteht aus einer Kaserne, zwei 10cm Panzerbatterien und dem Stand des Artilleriekommandeurs. Die Kaserne und der Bereitschaftsraum wird an der Kehlseite durch eine massive Kehlgrabenstreiche geschützt, die nicht nur flankierend, sondern auch frontal wirken kann. Verschiedene Bauwerke, so eine weitere Kaserne, sind nicht mehr fertiggestellt worden. Blind endende Hohlgänge und ein halbfertiges Untergeschoß der Kaserne zeugen hiervon.

Ein Unikum der Festen von Metz ist bei der Feste v.d. Goltz die separate Kraftstelle. Diese Elektrizitätszentrale befindet sich nicht wie üblich in einer Kaserne, sondern zwischen dem Stützpunkt Ars-Laquenexy und dem Infanteriewerk Mercy. Die Kraftstelle liegt tief unter der Erde und ist mit allen Teilen der Feste durch bombensichere Hohlgänge verbunden. Sie hat einen Notausgang, der auch mittels Kran für Materialtransporte geeignet ist und ist mit einem 5m breiten Drahthindernis umgeben. Zehn Dieselmotore (Deutz Monozylinder) zu je 35 PS sorgten für die Elektrizität.

Das Infanteriewerk Mercy gleicht von seinen baulichen Grundzügen vollständig den anderen Metzer Infanteriewerken. Neben der Kaserne existieren noch zwei Bereitschaftsräume, zwei Grabenstreichen, ein Blockhaus und eine Kehlblockhaus.

Vom Infanteriewerk Mercy führt ein ca. einen Kilometer langer Hohlgang um Infanteriewerk Jury. Es ist nur ein kleineres Infanteriewerk mit Kaserne, Bereitschaftsraum, zwei Grabenstreichen und einer flankierenden Kasematte für zwei 7,7cm Kanonen.

Die Feste Freiherr von der Goltz wurde im Herbst 1944 in heftige Kämpfe zwischen der US-Armee und der Wehrmacht hineingezogen. Dabei wurde das Infanteriewerk Mercy, in dem Munition gelagert war, bei einem Luftangriff so unglücklich getroffen, durch eine Kettenreaktion vollständig zerstört. Heute gähnt an dieser Stelle ein riesiger mit Wasser gefüllter Krater.

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